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Besucherbericht / Geschichte

Beelitzer Heilstätten

 

Aus unseren eigenen Erfahrungen:

 
Unser erster Tripp führt uns zu den Beelitzer-Heilstätten. Das Interesse sich dieses besondere Krankenhaus anzusehen bestand schon etwas länger und nach einigen Recherchen im Internet war es im März für unser Team so weit. Auf gehts Richtung Berlin. Gegen den späten Vormittag sind wir, nach dem wir erst in die falsche Richtung gefahren sind..:-) und uns in Fichtenwalde wieder gefunden haben, dort angekommen. Bei strömenden Regen und tiefen dunklen Wolken, machten wir uns einen ersten Einblick der imposanten und wunderschönen alten Bauwerke. Eins von den alten Gebäuden steht noch neben den neuen Krankenhaus. Kaputte Fenster, verwuchert und zugewachsen steht das Bauwerk da. Die noch erhaltenen Fenster zeigen wunderschöne Bögen und Farben. Wenn man an den alten Gebäuden vorbei geht hat man das Gefühl man wird beobachtet. Es ist eine eigenartige und geisterhafte Stimmung dabei. Die alten Pavillons haben es mir besonders angetan, man kann es sich noch richtig vorstellen wie damals die Ärzte oder Kranken darunter gesessen haben. Alle Zugänge wo man herein kommen könnte wurden aus Sicherheitgründen dicht verschlossen, was uns nicht davon abhielt, doch noch durch ein Schlupfloch ins Innere zu gelangen. Die wunderschönen alten Treppenhäuser und der große Raum mit seiner gewölbten Decke, man kann es garnicht so schön beschreiben wie man es gesehen hat. Überall neue Gänge und viele Türen. Für Kamerateams mit Erlaubniss und Fototeam sind die Heistätte begebar, aber auch andere viele Privatpersonen gesellten sich auf unsrem Rundgang hinzu. Völlig offen, obwohl ein großer Zaun( der recht und links zu Ende ist), den Weg versperren soll, laufen interessierte Besucher mit Kameras hemmungslos und in großen Gruppen jedes Alters den Heilstätten entgegen. Es ist aber auch sehr anziehend diese einzelnen Häuser von innen anzuschauen. Besonders das ganz hinten mit den wunderschonen langen Balkon und dem Innenhof. Nur auch hier ist Vorsicht geboten, Teile der Häuser sind einsturzgefährdet, Teile des Daches schon zusammen gefallen und Treppen zum Teil eingestürzt. Auch im Keller wo es sehr dunkel ist, sind tiefe Löcher im Boden die teilweise mit blosem Auge nicht zuerkennen sind. Auch ist dort vorne bei den ersten beiden Häusern, was das Haus der ehemaligen Angestellten war, ein unterirdicher Zugang, der komlett im Dunkeln liegt. Also bitte wer Interesse hat und sich die Beelitzer Heilstätten anschauen will, bitte Tagsüber und mit Vorsicht. Als wir da waren blühten rechts und links neben den fast nicht mehr erkennbaren Weg, noch die Osterglocken, so als wollten sie uns den Weg leuchten. Im großen und ganzen muss man einfach sagen das es sich gelohnt hat und die Erinnerungen und Eindrücke tief in uns ewig erhalten bleiben. Ganze vier Stunden haben wir gebraucht um uns alles genau anzuschauen. Leider ist und auch aufgefallen das viele Dinge dort mutwillig zerstörrt und beschmiert wurden.große hässliche Graffitibemalungen begleiten einen fast überall. Ich meine wenn es schon so öffentlich zugängig ist und man dafür Interesse hat dann sollte man doch das Andenken wahren und nicht mit Füßen
treten.
 
Geschichtliches über Die Beelitzer-Heilstätten
 
 
 
Die Beelitzer- Heilstätten wurden zwischen 1898 und 1930 von der LandesversicherungsanstaltBerlin errichtet, die Arbeiter-Lungenheilstätte bildet einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland.  Es ist ein denkmalgeschütztes Gebiet von 60 Gebäuden ( vovon aber nur noch ein kleiner Teil erhalten ist). Von den Heilstätten gibt es zwei Bereiche, nördlich der Bahnlinie entstanden die Lungenheilstätten und in den beiden südlich gelegenen Bereichen die Sanatorien zur Behandlung nicht ansteckender Krankheiten. Die Bereiche waren nach Frauen und Männern getrennt, westlich der Landstraße die Frauen- Heilstätte und - Sanatorien, östlich derselben die Heilstätten und -Sanatorien für die Männer. Auch lagen die Betriebsgebäude so , westlich in denen überwiegend Männer beschäftigt waren und östlich in den überwiegend Frauen beschäftigt waren. 1898 bis 1902 erfolgte die erste Bauphase unter dem Architekten Heino Schmieden und Julius Boethke. 1908 bis 1910 wurde, in der zweiten Bauphase, die Bettenzahl von 600 auf 1200 erhöht durch den Architekt Fritz Schulze, der auch von 1926 bis 1930 verantwortlich war. Das zu den Heilstätten gehörende Heizwerk wurde sschon 1903 mit Kraft-Wärme-Kopplung betrieben und ist heute ein technisches Denkmal. Die Gebäudehülle des sogenannten Heizhauses Süd mit dem erhaltenen Maschinensaal und dem Wasserturm wurde durch den Eigentümer, den Landkreis Potsdam-Mittelmark, umfassend saniert. Im ersten und zweitem Weltkrieg dienen die Beelitzer-Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten. ( wer genau hinschaut bei seinem Besuch, kann eindeutige Hinweise dafür erkennen). Un ter den rund 17500 Rekonvaleszenten, die zwischen 1914 und 1918 untergebracht wurden, befand sich von Okt.1916-Dez.1916 auch der Gefreite Adolf Hitler. 1942 Wurde durch den Architekten Egon Eiermann südlich des Frauen-Sanatoriums ein Ausweichkrankenhaus für Potsdam errichtet. Dieses wurde 1945-1998 als Fachklinik für Lungenheilkunde und Tuberkulose ziviel genutzt und wird jetzt überwiegend als Pflegeheim und von der Akademie für Pflegeberufe verwendet. Wärend der Schlacht um Berlin 1945 wurden etwa 3000 Verwundete und das Personal der Heilstätten durch die Armee Wenck in weiter westlich liegende Regionen gebracht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem die Heilstätten teils schwer beschädigt wurden, wurde das Gelände 1945 von der Roten Armee übernommen. Die Heilstätten dienten bis 1994 als das größte Militärhospital der sowjetischen/russischen Armee im Ausland. Es war auch ab Dezember 1990 der Aufenthaltsort des an Leberkrebserkrankten Erich Honecker, bevor er und seine Frau Margot nach Moskau ausgelogen sind.

 

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