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Vergangenheit

Die Paul-Wegmann-Schulruine in Zeitz

 
 
 
Die alte Schulruine in der Schulstraße in Zeitz, wurde nach Paul Wegmann benannt um an ihn und und sein Wirken zu erinnern und zu ehren. Paul Wegmann wurde am 17. September 1889 in Ronsdorf geboren. Schon als Kind arbeitete er als Laufbursche. Da seine erste Lehre in einer Schmiede ihm nicht zusagte, schloss er eine weitere Ausbildung als Mechaniker-und Schlosser in Kronberg ab. Danach begab er sich auf Wanderschaft und arbeitete in unterschiedlichen Metallberufen. Der ehemalige Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Reichstagsabgeordneter trat im Jahr 1903 der DMV in Plauen bei, der Eintritt in die SPD erfolgte später. Paul Wegmann unterstützte nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges, als Gegner der sozialdemokratischen Burgfriedenpolitik, 1914 Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. 1917 trat der damalige linkssozialistische deutsche Politiker der USPD bei. Bis zur Novemberrevolution lebte er in Illegalität. Paul Wegmann gehörte zum linken Flügel der USPD, diese schloss sich Ende 1920 mit der KPD an und nachdem er im Dezember 1920 als einer von drei Vertretern des Parteibezirks Berlin-Brandenburg der VKPD in den Zentralausschuss der Partei gewählt wurde, wurde er 1922 unter dem Vorwurf des Bruches, nach der Auseinandersetzung nach der " Märzaktion " 1921, gemeinsam mit Otto Brass ausgeschlossen. Danach trat der Gewerksschaftler der KAG ( Kommunistischen Arbeitergemeinschaft ) bei, die kurz darauf in der USPD aufging. Paul Wegmann rückte 1922, wieder als Mitglied der USPD, in den Reichstag, als Ersatz für den verstorbenen Ernst Däumig, nach. Im Jahr 1924 verließ er gemeinsam mit dem Parteivorsitzenden Georg Ledebour die Partei und beteiligte sich am Aufbau des sozialistischen Bundes. Ab 1925 besuchte er Kurse an der Deutschen Hochschule in Berlin. Ab 1927 war Paul Wegmann Stadtjugendpfleger in Berlin-Weißensee, aufgrund politischer Differenzen mit der Verwaltung schied er dort aus dem Dienst aus und war ab 1930 Kreisjugendpfleger in Zeitz. Nachdem er 1927 in die SPD eingetreten war, war er dort auch wieder aktiv und hielt Vorträge zu jugendpolitischen Themen. Nachdem die NSDAP die Macht übernommen hatte, wurde Paul Wegmann entlassen und kam 1934 in U-Haft. Nach 8 Monaten wurde er aus Mangel an Beweisen freigelassen. Durch Denunziation und Verrat kam er von Ende 1935 bis Anfang 1937 nach Halle in U-Haft, seine Anklage lautete: " Vorbereitung zum Hochverrat ", und er wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt die er im Straftgefängnis Magdeburg absitzen musste. Nachdem verbüßen seiner Strafe wurde er in Polizeihaft genommen, da man ihn und seine Handlungen als politische Gefahr sah. Im März 1938 kam Paul Wegmann mithilfe eines Schutzhaft-Befehls der Gestapo ins Konzentrationslager Sachsenhausen, dort wurde er Anfang 1940 entlassen und arbeitete bis zur erneuten Gefangennahme bis Ende August 1944 in einer Berliner-Kohlehandlung. 1945 wurde der schwer erkrankte und geschwächte Paul Wegmann ins KZ Bergen-Belsen verlegt, wo er am 3. April 1945, kurz vor der Befreiung des Lagers, an schwerem Diabetes und Flecktyphus verstarb. Ein Gedenkstein vor der Paul-Wegmann-Schule in Zeitz errinnert heute noch an ihn, sowie eine nach ihm benannte Straße auch in Zeitz. Ein nach ihm benannte Kinderheim wurde stillgelegt. Auch wurde die Schule als Filmkulisse für den ZDF-Film " Unsere Mütter, unser Väter " genutzt. In dem Film geht es um den 2. Weltkrieg worin die Schule ein Militärhospital spielt.
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