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Ihre Geschichte

Die ehemaligen Wachtürme der Maunsell Fords

 

 

Ihre Vergangenheit

 

Die Maunsell Fords wurden gebaut um 1937. Sie bestanden aus Beton und Metallen. Die Türme haben eine Breite von ca. 9,1m x 24m. Auf deutsch heisen diese Ford, Maunsell- Seefestungen. Die Maunsell Fords waren befestigte Wehrtürme mit künstlichen Plattformen, eingebaut in der Flussmündung vor der englichen Ostküste zwischen Themse und des Mersey. Sie sollten im Zweiten weltkrieg zur Verteidigung des Vereinigten Königreiches dienen. Betrieben wurden die Fords von der Royal Navy und der British Army. Der britische Ingenieur Guy Maunsell war der Architekt und seine Idee war es Seefestungen als Küstenverteidigung zu kostruieren. Schon vor Kriegsbeginn reichte er mehrere Entwürfe an die Britische Admiralität ein, doch zunächst fanden sie keine weitere Beachtung. Erst im Oktober 1940 bekam er den Auftrag Pläne für eine neue noch nie dagewesene Seefestung zu entwerfen. Die Türme sollten sich an die Themsenmündung schleppen und an der gewünschten Position gezielt versenken lassen. Die dort stationierte Besatzung auf den Maunsell Fords sollte dort dauerhaft stationiert sein und Platz für Lebendsmittel musste auch geschaffen werden. Der Zweck dieser Türme sollte der Schutz vor See-und Luftangriffen und zur Abschreckung der deutschen Luftwaffe sein. Der erste Entwurf den Guy Maunsell zu den Fords vorstellte wurde nicht verwirklicht. Die Türme sollten laut Entwurf einen schwimmenden Ponton als Basis mit Beton verstärkt enthalten. Der Ponton sollte sich, wenn er sein Ziel erreicht hatte, mit Meereswasser geflutet werden, so das die gesamte Konstruktion auf den Meeresboden herab sank. Der verarbeitete Beton sollte den Stoß abmildern und für eine feste Einbettung im Meeresboden sorgen. Erst als sich die deutschen Luftangriffe verstärkten und nach dem deutschen Westfeldzug mit dem Erfolg gegen Frankreich, kam die britische Admiralität auf die Entwürfe von Guy Maunsell zurück, da der bisher vorhandene Schutz nicht mehr ausreichend war. Der neue Auftrag von Maunsell sah fünf Verteidigungsplattformen mit einer 100-Mann Besatzung, einschließlich ihrere Vorräte, und schwere Geschütze für die Royal Navy vor. Die Fords sollten die deutsche Luftwaffe hindern die Schifffahrtswege nach London zu Verminen. Als der Bau der Türme begann war die 1. Bezeichnung " Thames Estuary Special Defence Units " . Kurz danach bekam sie den Codenamen " Uncle " und wurde durchnummeriert. Die Namen der einzelnen Türme kam durch ihre Plazierung auf den jeweiligen Sandbänken zustande. Diese geringe Wassertiefe war wichtig für die Standfestigkeit der Wachtürme. Über dem Betonverstärkten Ponton befanden sich zwei hohe Betonzylinder die im Inneren mit mehreren Stockwerken ausgestattet waren. Über diese Betonzylinder waren einfache Plattformen befestigt, diese waren ausgestattet mit jeweils zwei 3,7 "-( 94mm )- MK2c-Flak-Geschützen und zwei 40mm-Bofors-Flugabwehrgeschützen. Von den ursprünglich fünf geplanten Fords wurden am Ende nur vier gebaut. Der erste der vier Türme " Rought Tower " erreichte am 11. Februar 1942 seinen Standort, die Sandbank Rought Sands. Der zweite Verteidigungsturm " Sank Head Tower " erreichte im Juni 1942 seine gewünschte Position. Dieser Turm wurde auch " Churchill One " genannt. " Tongue Sands " der dritte der Fords wurde am 17. Juni 1942 fertig gestellt und erreichte zehn Tage später sein Ziel. Der letzte der Türme " Knock John Tower " war am 16. Juli 1942 fertig und erreichte sein Ziel am 1. August 1942. Als Guy Maunsell den Auftrag erfüllt und den Bau der Türme für die Royal Navy beendet hatte, bekam er von der British Army einen weiteren Auftrag für den Bau von sechs neuen Verteidigungstürmen. Drei dieser jeweiligen Konstruktionen sollten an der Mündung der Themse und des Mersey gebaut werden und zur Flugabwehr deutscher Bomber dienen. Diese Luftangriffe der Deutschen Luftwaffe bedrohten die flussaufwärts gelegenen Werftanlagen von London. Der neue Entwurf für die British Army sah sieben zweistöckige Türme vor, die durch Laufstege aus Stahlröhren miteinander verbunden waren. Ein Turm als Leitstand sollte in der Mitte, umgeben von vier weiteren Türmen ausgestattet mit MK6-3,7 "- Kanonen, stehen. Ein weiterer Turm ausgestattet mit zwei 40mm-Bofors-Geschützen und ein etwas abseits gelegener weterer Turm der mit Suchscheinwerfern diente. Da die Flut und die Ebbe den Meeresboden und die damit verbundenen Sandbänke stark verändert hatte, war diesmal der Bau mit den Ponton nicht möglich. Guy Maunsells neue Idee war es die Fords auf Sockel zu errichten die die Bewegung des Sandes zuließen ohne die Position der Türme zu verändern. 1942 im august war der Baubeginn drei dieser neuen Verteidigungstürme und im Dezember 1943 waren alle Türme an ihrem vorgesehenen Zielort installiert. Die Maunsell Fords wurden alle im Trockendock in der Red Lion Wharf gebaut. Bis einen Monat nach ende des Zweiten Weltkrieges verrichteten die Schutztürme ihren Dienst. 22 Flugzeuge, 31 V1-Flügelbomber und 1 Schnellboot sollen die Verteigigungstürme Maunsell Fords im Zweiten Weltkrieg seit ihrer Entstehung zerstört haben. Im Juni 1945, mit Ende des Krieges, wurde viele der Türme verlassen. Eine kleine Besatzung zur Wartung und Instandhaltung blieb zurück, aber auch diese wurde dann in den 1950er Jahren abgezogen und die Maunsell Fords wurden endgültig stillgelegt. Die Geschütze wurden demontiert. Von da an galten sie als Wahrzeichen. Von den Marine Festungen sind heute nicht mehr alle erhalten. Noch vorhanden sind der Rought Tower, Red Sands, Knock John und der Shivering Sands. Doch die Besichtigungen oder gar der Zugang der Türme ist sehr gefährlich, da sich die Fords in den verschiedenen Stadien des Verfalls befinden. 1953 wurden zwei der heute nicht mehr vorhandenen Türme durch einen Zusammenstoß mit dem schwedischen Schiff Baalbeek zerstört. 1954 waren nach einem weitern Zusammenstoß mit der Mairouta M nur noch Trümmer der Türme vorhanden, die eine akute Gefahr für die Schifffahrt darstellten. Weswegen ihre Überreste vor die Küste bei Alpha Wharf geschafft wurden. Bis 1960 wurden alle Aufbauten demontiert und die Betonstelzen gesprengt. 1963 folgte ein weiterer Zusammenstoß mit dem Küstenschiff Ribersborg, diesmal wurde der Geschützturm des Fords Shivering Sands zerstört. Der Verteidigungsturm " Sunk Head " wurde in den 1960er Jahren abgerissen. Der Ford " Tongue Sands " brach 1996 während eines heftigen Sturmes, aufgrund seines schlechten Zustandes, zusammen. Ab 1964 wurden mehrere Maunsell Fords durch verschiedene Piratensender in Beschlag genommen. Doch die meisten davon waren von kurzer Dauer. Heute sind alle Plattformen verlassen ausser einer dieser Fords der durch das umstrittene Sealand verwaltet wird. Seit 1967 besetzt Sealand den Rought Tower mit seinem Piratensender. Die anderen Türme werden gelegentlich durch Boote besucht, ansonsten ist es still geworden um die Maunsell Fords. Das Projekt " Seatribe " versucht die heute noch vorhandenen Fords zu retten und die Musikband " The Prodigy " dreht 2008 zu Red Sands ihr Musikvideo. 

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