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Vergangenheit

Die stillgelegte Steinkohlemine Hasard Cheratte in Belgien

 

 
 
 
Hasard Cheratte ist eine Steinkohlemine in Belgien, die im wallonischen Teil des Landes liegt. Der erste Schacht, der eine Tiefe von 250 Metern misst, wurde im Jahr 1850 angelegt, jedoch wurde dieser Schacht bereits 1877 nach einem schweren Unglück wieder geschlossen. 28 Jahre später, 1905, wurde die alte Anlage abgerissen und neue Gebäude im neogotischen Stil, mit Förderanlage im Malakow-Turm, über der Mine 1 gebaut, danach wurde die Steinkohlemine wieder in Betrieb genommen. Im Jahr 1920 wurde ein neues waschhaus durch die belgische Firma Beer de Jemep errichtet. 1927 folgte eine Erweiterung der Grube mit einem zweiten Schacht und einem Förderturm aus Stahl, dieser ist jedoch heute nicht mehr erhalten. In diesem Jahr begann zeitgleich der Bau einer dritten Schachtanlage, die im Jahr 1938 eine Tiefe von 313 Metern erreichte, mit einem weiteren Förderturm aus Stahl. Diese Bauarbeiten gingen bis zum Jahr 1947, doch konnte erst im Jahr 1953 mit der Förderung von Steinkohle begonnen werden da der Schacht 3 erst mit einer Tiefe von 480 Metern einsatzbereit war. Derweile wurde der erste und älteste Schacht zum Rettungsschacht umfunktioniert und der zweite Schacht wurde aufgegeben und versiegelt. Mitte des 20. Jahrhunderts waren bis zu 1500 Bergleute und Minenangestellte in dem Betrieb beschäftigt, woraufhin die Bergbaugesellschaft im Jahr 1925 mit dem Bau einer eigen Stadt für die Beschäftigten begann, ausgestattet mit Wasseranschluss, Abflusskanal, Licht und in jedem Haus ausreichend Platz aufgeteilt auf sechs Zimmer. In den 1970er Jahren löste das Erdgas die Kohle als Energieträger ab, als Folge dessen ging der Gewinn und die Anzahl der Beschäftigten der Kohlemine zurück. Als sie 1977 eingestellt wurde, wurde die erbaute Stadt von einer sozialen Wohnungsbaugesellschaft übernommen und auch noch bis heute erhalten. Das Gelände des Betriebes wurde an einen flämischen Bauunternehmer Namens Armand Lowie verkauft, dieser strebte den Abriss der gesamten Gebäude der Steinkohlenminenanlage an, doch eine Verordnung im Jahr 1978 kam ihm zuvor indem sie die auf dem Grundstück enthaltenen Gebäude unter Denkmalschutz stellte. Im Jahr 2007 wurde das stillgelegte Hasard Cheratte ins Förderprogramm der Region Wallonien aufgenommen. Die Maßnahmen zum Erhalt der Gebäude beinhalteten bis jetzt nur die Erneuerung des Daches vom Hauptgebäude. Laut Informationen sollten die Hallen sowie weitere gebäude der Anlage bis zum Jahr 2014/2015 abgerissen und das Hauptgebäude vollständig saniert sein, doch leider sind bis heute noch keine weiteren Maßnahmen zum Erhalt der historischen Steinkohlenmine Hasard Cheratte zu sehen.
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