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Vergangenheit / past 1

Die verschwundene Propsteikirche St. Trinitatis Leipzig

 

In der hiesigen Messestadt Leipzig trugen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwei Kirchen den selben Namen. Im Jahr 1847 wurde die Erste, die Alte Probsteikirche St. Trinitatis, Standpunkt war die zentrale Südwestecke des Innenstadtrings von Leipzig, eingeweiht. Diese wurde jedoch im 2. Weltkrieg, 1943 durch Bombentreffer so sehr zerstört, das sie nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut sondern abgerissen wurde. Die Pläne für einen Neubau der St. Trinitatiskirche auf dem Standort der Alten abgerissenen Kirche, wurden vom Rat der Stadt im Jahr 1985 abgelehnt. Nach mehreren Verhandlungen in den darauffolgenden Jahren, beschloss 1973 der Rat der Stadt Leipzig die Baupläne der Kirche für einen Neubau endgültig für beendet. Drei Jahre später, 1976 stellte der Rat der Stadt Leipzig auf Anweisungen des Ministeriums der Probsteigemeinde ein Baugrundstück an der Emil-Fuchs-Straße in der Leipziger Innenstadt zur Verfügung. Woraufhin, durch das Bonifatiuswerk aus Spenden westdeutscher Katholiken, 1979 mit dem Neubau der St. Trinitatiskirche an dem neuen Standort begonnen werden konnte. Bischof Gerhard Schaffran konnte am 21. November 1982 die Neue Kirche einweihen. Architekt des quadratisch, flach gedeckten Bau aus Stahlt und Sichtbeton mit dem 18 Meter hohen freihstehenden, offenen Glockenturm, war Udo Schulz. Der Sakralbau war ein beispielhaftes Zeugnis der DDR-Architektur der 1980er Jahre. Die Entwurfspläne für das Pfarrzentrum und dem römisch-katholischem Kirchenbau der Trinitatiskirche entstanden durch die Bauakademie der DDR. Dem Berliner Bildhauer und Metallkünstler Achim Kühn, verdankte die Trinitatiskirche nach theologisch-liturgischen Vorgaben ihren charachterlich einer Halle ähnlichen Innenraum. Die aus Potsdam stammende Orgelbaufirma Schuke war 1987 mit dem Bau der Orgel beauftagt wurden. Die vier Bronzeglocken im freistehenden Glockenturm war 1981 die Arbeit des Glockengießermeister Franz Peter Schilling aus Apolda. Im Jahr 2015 wurde die St. Trinitatiskirche, trotz schwerer Baumängel wie Nässe und Risse im Fundament, unter Denkmalschutz gestellt. Im gleichem Jahr wurde die marode Kirche im Mai durch Probst Gregor Giele entweiht. Im gleichen Atemzug wurde gegenüber dem Neuen Rathaus am Martin-Luther-Ring in der Innenstadt Leipzig die Neue Probsteikirche St. Trinitatis eingeweiht. Zwei Jahre nach ihrer Entweihung 2017 wurde die Alte Kirche samt Gelände an einen Leipziger Immobilienmakler verkauft, woraufhin auch der Glockenturm seine Glocken verlor und da die Kosten für eine Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Kirche zu hoch gewesen wären, erteilte die Stadt Leipzig, aufgrund wirtschaftlicher Unzumutbarkeit der Erhaltung, dem neuen Besitzer eine Abrissgenehmigung. 2018 wurde bis auf den erhaltenen Glockenturm, der Rest der Alten St. Trinitatiskirche abgerissen und heute zeugt nur noch ein dunkler leerer Fleck davon das einst dort etwas stand.


The vanished Propsteikirche St. Trinitatis Leipzig

 


In the local trade fair city of Leipzig in the first half of the 19th century two churches bore the same name. In 1847, the first, the Old Probsteikirche St. Trinitatis, viewpoint was the central southwest corner of the inner city ring of Leipzig, inaugurated. However, during World War II, in 1943, it was so badly damaged by bombing that it was not rebuilt after the war but demolished. The plans for a new construction of St. Trinity Church on the site of the Old Demolished Church were rejected by the City Council in 1985. After several negotiations in the following years, decided in 1973, the Council of the City of Leipzig, the building plans of the church for a new building finally over. Three years later, in 1976, the city council of Leipzig provided a building plot on the Emil-Fuchs-Straße in the center of Leipzig on instructions of the department of the Probsteig community. Whereupon, by the Bonifatiuswerk from donations of West German Catholics, 1979 with the new construction of the St. Trinitatiskirche at the new location could be begun. Bishop Gerhard Schaffran was able to inaugurate the New Church on November 21, 1982. Architect of the square, flat covered steel and exposed concrete construction with the 18 meter high, open, belfry was Udo Schulz. The sacred building was an exemplary testimony of the GDR architecture of the 1980s. The design plans for the parish center and the Roman Catholic church of the Trinity Church were created by the building academy of the GDR. The Berlin sculptor and metal artist Achim Kühn, the Trinitatiskirche owed her charachterlich a hall-like interior according to theological-liturgical specifications. The organ builder Schuke, originally from Potsdam, was commissioned in 1987 with the construction of the organ. The four bronze bells in the freestanding bell tower in 1981 was the work of the master baker Franz Peter Schilling from Apolda. In 2015, the St. Trinity Church was, despite heavy structural defects such as moisture and cracks in the foundation, a listed building. In the same year, the ailing church was desecrated in May by Probst Gregor Giele. In the same breath, the new Probsteikirche St. Trinitatis was inaugurated opposite the New Town Hall on the Martin Luther Ring in downtown Leipzig. Two years after their desecration in 2017, the Old Church was sold to a real estate broker in Leipzig, whereupon the bell tower also lost its bells and because the cost of a renovation of the listed church would have been too high, the city gave Leipzig, due to economic unreasonableness the conservation, the new owner a demolition permit. In 2018, except for the preserved bell tower, the remainder of the Old St. Trinity Church was torn down and today only a dark, empty spot of what once stood there testifies.

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