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Vergangenheit

Die Vergangenheit des vergessenen Busludja-Denkmals

 

 

Das riesige an ein UFO denkende bulgarische Denkmal wurde zwischen 1971 und 1981 erbaut. Der damalige Architekt des doch fragwürdigen Denkmals war Georg Stoilow. Der offizielle Name dieser riesigen Ruine lautet " Heimdenkmal der Bulgarischen Kommunistischen Partei " und der Bau, es wurden nur die besten Baumaterialien verwendet, kostete die Partei damals 14 Millionen Leva. Wenn man bedenkt das das durchschnittliche Gehalt eines Bulgariers zu dem damaligen Zeitpunkt monatlich 130 Leva betrug. Errichtet wurde das Denkmal auf der Stelle des Kampfes von 1868 der bulgarischen Aufstände unter dem Rebellenführer Chadschi Dimitar gegen türkisch-osmanische Fremdherrscher. Seit dem Ende des Kampfes wird jedes Jahr eine Gedenkfeier zum Todestag der gefallenen Freiheitskämpfer gefeiert. 1891 fand auch genau zu diesem Zeitpunkt der Busludscha-Konkress der zum damaligen Zeitpunkt noch heisenden " Sozialdemokratische Arbeiterpartei Bulgariens ", statt. Bei diesem Konkress 1891 wurde eine Gruppe Sozialisten unter der Führung von Dimitar Blagoew gegründet, die genau an diesem Standort die sozialistische Zukunft des Landes Bulgarien plante.  Dimitar Blagoew war auch der Gründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens, die sich aber danach in " Bulgarische Kommunistische Partei " umbenannte. Genau diese beiden wichtigen Punkte der Geschichte sind der Grund für die Wahl des Standortes des Denkmals auf dem Berg mit dem Namen " Chadschi Dimitar " benannt nach dem Rebellenführer. Der Berg, zentral liegend im Balkangebirge, ist 1441m hoch und hieß bis 1942 " Busludscha ". Einheimische nennen diesen Berg auch heute noch unter diesen Namen. Die nächste Stadt Kazanlak ist ca. 15 Kilometer von dem bulgarischen Denkmal auf dem Balkangipfel entfernt. Ursprünglich war der Grund der Errichtung des Denkmals, die Sozialistische Bewegung Bulgariens zu ehren und an die Gründung der bulgarischen Sozialdemokratischen Partei Ende des 19. Jahrhunderts zu erinnern. Doch ein paar Jahre, nach der Einweihung des Denkmals 1981 zur 1300-Jahr-Feier der bulgarischen Staatsgründung, kam es zur Spaltung der Partei. Auch wurde die Partei danach neu umbenannt in " Sozialistische Partei ". Jedes Jahr organisiert diese Partei ein sogenanntes Parteitreffen bei diesem Denkmal. Dafür werden extra Busse mit Parteigeldern finanziert um die über tausenden interesierten Besucher zu dem Kultobjekt zu fahren. Die Gründe der Menschen die hier her kommen sind unterschiedlicher Natur. Die einen treten eine nostalgische Reise in die Vergangenheit an, für die anderen ist es ein exotisches Erlebniss und andere sind begeisterte Wanderer. Auch wenn das " Busludja-Denkmal " mit der Auszeichnung " Einer der schönsten und seltsamsten verlassenen Orte der Welt " gekürt wurde, verschlechtert sich der Zustand seit des Zusammenbruchs des sozialistischen Regiments 1989 zusehens. Das größte ideologisch motivierte Denkmal des Landes Bulgarien ist durch das Desinteresse der Verantwortlichen zum Opfer von Vandalismus und mutwilliger Zerstörrung geworden. Der Haupteingang ist und bleibt verschlossen und die riesigen Mosaike wurden, in dem ihnen die Augen ausgestochen wurden, ruiniert. Der ehemalige Festsaal mit einem Durchmesser von 40 Metern und einer 70 Meter hohen Säule ist heute verwahrlost und verfällt. Die Säule sollte die Fahne mit dem roten Stern symbolisieren mit dem Denkmal als rundes Gebäude als Kranz. Von dem alten Glanz ist nicht mehr viel übrig. Die vielen Jahre des Vergessens machen auch vor einem ehemaligen mit Stolz errichteten Denkmal nicht halt.

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