Vergangenheit
Die Zekiwa Kinderwagenfabrik in Zeitz
Die aus Gründerzeittagen stammende alte Fabrikruine der Zekiwa Kinderwagen GmbH geht mit ihrem Ursprung bis in das Jahr 1846 zurück. Der Stellmacher Ernst Albert Naether gründete in diesem Jahr seine Firma E.A.Naether und im Jahr 1946 entstand daraus das VEB Zekiwa. Die 1942 in eine AG umgewandelte Firma trug ab 1946 den Firmennamen " VVB Holzhalle, VEB Zeitzer Kinderwagenindustrie, Betrieb 1 ". Mit seiner Zuwirkung trug Ernst Albert Naether bei das der Kinderwagen zu jener Zeit zu einem Gebrauchsgegenstand wurde. Schon im Jahr 1976 kam der erste leichte Buggy auf den Markt und der ab 1986 produzierte erste Kinderwagen mit Plastikwanne, erhielt bei seiner Ausstellung auf der Leipziger Messe sogar eine Goldmedaille. Mit 2200 Mitarbeitern und einer jährlichen Produktion von rund 600.000 Kinderwagen, 160.000 Puppenwagen und den Export in 15 Ländern, wurde das VEB Zekiwa zur größten Kinderwagenfabrik Europas, unter anderen auch durch die Zusammenarbeit mit großen Firmen wie Neckermann und Quelle. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt Zeitz zum Zentrum der Kinderwagenindustrie in Europa. Die Zekiwa Fabrik war dadurch sehr modern ausgestattet, unter anderen durch eine vollautomatische, rechnergesteuerte neue Förderbandbrücke. Ab dem Jahr 1985 hieß die Firma " VEB Kombinat Kinderwagenfahrzeuge Zekiwa Zeitz, Betrieb 1 " und kurz vor dem Ende der DDR der erneute Namenswechsel in " VEB Zekiwa Zeitz, BT 1 im VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg ". Im Jahr 1988 wurde in dem Zekiwa-Werk in Zeitz eine Folge des DDR-Kinderfernsehens der Serie " Jan und Tini auf Reisen " gedreht. Das Ende der DDR und die darauf folgende Wiedervereinigung war für die Zekiwa Fabrik Zeitz der Anfang vom Ende. Durch den plötzlichen Wegfall wichtiger Exportmärkte wurde bald darauf der Fertigungsbetrieb eingestellt und im Jahr 1996 wurde die Zekiwa Kinderwagenfabrik GmbH durch Gesamtvollstreckung liquidiert. Bis auf eine kleine Firma in der Nähe der Stadt Zeitz, die auch heute noch produziert, wurden alle weiteren Produktionen ins Ausland verlagert. Heute ist nur noch eine baufällige und vergessene Fabrikruine übrig.
Google+